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Wie Obst zum Anwachsen von Problemzonen beitragen kann

kategorie

Gesunder Lifestyle


date

17.12.2024

autor

Rene Tischhart

Die versteckten Schwächen der Früchte

Wie gut ist Energie aus Obst?

Früchte werden häufig als gesunde Energielieferanten betrachtet, doch werden sie diesem Ruf tatsächlich gerecht? Insbesondere Sorten mit einem hohem Gehalt an Fruktose, wie Äpfel, Birnen oder Wassermelonen, widerlegen diesen Eindruck. Fruchtzucker kann nur zu etwa 50 % von unserem Körper aufgenommen werden, während ballaststoffreiche Alternativen wie gekeimter Buchweizen eine viel bessere Aufnahmerate besitzen.

Der Fruktose-Effekt auf unsere Hormone: Warum Früchte weniger satt machen

Der Appetit, das Sättigungsgefühl und die Energieverwertung werden im Menschen hormonell gesteuert. Fruchtzucker jedoch beeinflusst weder das appetitregulierende Hormon Ghrelin noch das Sättigungshormon Leptin und kann auch nicht durch das Stoffwechselhormon Insulin reguliert werden. Der Verzehr von fruktoselastigen Obstsorten erzeugt kein ausreichendes Sättigungsgefühl, was zu einem übermäßigen Verzehr dieser Produkte einlädt. Äpfel, Birnen und Co. eignen sich damit perfekt als kleiner Snack für hungrige Kinder, damit diese sich nicht unmittelbar vor einer Mahlzeit den "Appetit" wegnaschen. Der übermäßige Verzehr hingegen erzeugt ungünstige Schwankungen im Blutzuckerspiegel und kann langfristig auch zu Stoffwechselbelastungen und Problemzonen führen.

Die moderne Obstproduktion: Mehr Zucker, weniger Ballaststoffe

Die moderne Nahrungsmittelindustrie verschärft diese Problematik, denn im Gegensatz zu ursprünglichen Obstsorten enthalten heutige Züchtungen deutlich mehr Zucker, aber weniger Ballaststoffe als früher. Je weniger Ballaststoffe, desto schneller wird der Zucker verstoffwechselt und desto höher fallen die Blutzuckerschwankungen aus. Sorten wie kernlose Trauben oder überzüchtete Melonen können Zuckerwerte von über 20 Gramm pro 100 Gramm erreichen. Fruchtsäfte konzentrieren den Zuckergehalt zusätzlich und verstärken diesen Effekt.

Energietief nach Verzehr: Warum Obst zu Heißhunger führen kann

Die Umwandlung von Zucker in Energie ist ein komplexer Prozess, der viel Energie kostet, bevor dem Körper daraus Energie zur Verfügung steht. Der Verzehr süßer Obstsorten kann daher kurzfristig Energie rauben, da Fruktose und Glukose zunächst aufwendig verstoffwechselt werden müssen. Das führt im ersten Schritt zu einem vorübergehenden Energiedefizit, welches durch die Freisetzung von Energie aus Speicherfetten kompensiert wird. Gleich darauf schießt zusätzlich die Energie des konsumierten Zuckers ins Blut, was zu einem steilen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Die Folgen: zuerst ein Tief mit anschließender Übererregung und einem Anwachsen der Fettspeicher.

Wie Fruktose zu Fettpölstern führen kann

Speziell der Fruchtzucker hat eine individuelle Besonderheit. Er wird nach der Aufnahme bevorzugt in der Leber verstoffwechselt, wo er bei Energieüberschuss in Fett umgewandelt wird. Dieser Prozess, bekannt als de-novo-Lipogenese, sorgt dafür, dass überschüssige Fruktose nicht in Energie umgewandelt, sondern als Fett gespeichert wird. Da Fruktose gleichzeitig keine Sättigungshormone aktiviert, kommt es nicht selten zu einem ungehemmten Verzehr und dadurch verbunden zu einem Kalorienüberschuss. Dieser Mechanismus erklärt, warum ein hoher Konsum von fruktosereichen Lebensmitteln mit der Zunahme von viszeralem Fett, insbesondere im Bauchbereich, verbunden ist.

Fazit: Obst als Ergänzung, nicht als Hauptenergiequelle

Obst sollte nicht als primärer Energielieferant betrachtet werden. Stattdessen empfiehlt es sich, Obstmahlzeiten mit nährstoffreichen Zutaten wie grünen Blättern oder Nüssen zu kombinieren, um die Nachteile der Fruktose zu minimieren. Ballaststoffreiche und fruktosearme Alternativen bieten nachhaltigere Energie und eine bessere Sättigung. Hier kann die im Erfolgsprogramm SHAPE UP bewährte 80:20-Regel hilfreich sein: der pflanzliche Anteil der Ernährung sollte zu 80 % aus Gemüse und nur zu 20 % aus Obst bestehen. Das unterstützt eine ausgewogene Nährstoffaufnahme und hilft, Problemzonen zu reduzieren.


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